7 – Mit den Kindern von Preksromot in Angkor Wat

Mittwoch, der 23.2.2011
(von Horst-G. Lippold)

gemeinsam in Angkor Wat

Am dritten Tag in Preksromot haben wir überlegt, ob wir unseren kleinen und großen Helfern abgesehen vom gelegentlichen Eis-Essen mit einem gemeinsamen Besuch in Angkor Wat eine Freude bereiten können. Unsere diesbezügliche Frage an die Beteiligten im Dorf ergab, dass bis auf zwei Kinder bisher niemand dort gewesen war und man sich wirklich sehr über einen Besuch freuen würde.

Dazu muss man wissen, dass die nahe bei Siem Reap gelegenen Tempelanlagen von Angkor Wat als nationales Monument für die Menschen in Kambodscha von überragender Bedeutung und sogar Bestandteil der Landesflagge sind. Also haben wir vereinbart, am fünften Tag (Mittwoch) nicht Müll zu sammeln, sondern stattdessen als Incentive gemeinsam nach AngkorWat zu fahren.

Angkor Wat auf der Fahne

Gegen halb neun sind wir also am Mittwochmorgen wie vereinbart mit unserem Kleinbus in Preksromot eingetroffen und wurden schon aufgeregt von den Kindern, dem Lehrer mit seiner Frau und zwei weiteren Erwachsenen im besten Sonntagsstaat erwartet. In unseren Kleinbus passten tatsächlich knapp 30 Personen und so konnten wir alsbald akustisch untermalt vom begeisterten Geschnatter der Kinder zu unserer knapp einstündigen Fahrt aufbrechen.

unser Großraum-Transporter

In Angkor Wat starteten wir ausgerüstet mit Wasservorräten und Hand in Hand mit unseren Kindern unsere Tempeltour und sind natürlich als erstes (wie konnte es auch anders sein) Herrn Chantol mit einer österreichischen Besuchergruppe begegnet, die uns mit großem Interesse über unsere Hilfsprojekt und unsere Erfahrungen in Kambodscha ausfragten und am nächsten Tag Preksromot besuchen wollten. Die Frage, wie es denn mit der Verständigung funktioniere, habe ich zur allgemeinen Erheiterung mit der kölschen Lebensweisheit beantwortet, dass wie in Köln sei: alle reden und keiner höre zu, aber alle verstünden sich prächtig.

kambodschanisch-österreichisch-deutsche Begegnung

Wir müssen an diesem Tag so eine Art Sensation in Angkor Wat gewesen sein, denn angesichts unseres im Vergleich zu den üblichen Touristengruppen ungewöhnlichen händchenhaltenden Auftritts mit unseren Kindern waren wir ein äußerst beliebtes Fotomotiv und und auch diverse Kambodschaner vom Aufsichtspersonal in den Tempelanlagen haben uns immer wieder gefragt, ob wir denn wohl die Gruppe aus Preksromot seien.

Hand in Hand

Wir haben diese gemeinsamen Stunden jedenfalls mit der gleichen Begeisterung wie die Kinder und Erwachsenen aus unserem Dorf genossen und ich glaube, dass nicht allzu oft einheimische Kinder so unbefangen durch die ehrwürdigen Anlagen toben. Es waren hochemotionale und intensive Stunden der Eintracht, des Glücks und der Freude. Die einzigen Kabbeleien zwischen unseren Kindern entzündeten sich regelmäßig an der Frage, wer denn nun bei uns an den Händen gehen dürfe und das wollten sie alle unbedingt und ständig.

Spielplatz
Pause
Posing

auf der obersten Ebene

Dass unsere kleinen und großen Freunde ihren Glauben wirklich fühlen und leben, konnte auch ich als Nicht-Buddist beim Umbinden und Segnen von kleinen Glücksbändern für die Handgelenke durch einen älteren Herren und beim gemeinsamen Anzünden von Räucherstäbchen an einem kleinen Schrein deutlich spüren. Wie gesagt, es waren hochemotionale Stunden. Das hat die kleine Jüen zur allgemeinen Erheiterung von uns Erwachsenen allerdings nicht davon abgehalten, ihr kleines Geschäft ganz unbefangen in einer Ecke eines trockengelegten Tempelbeckens zu verrichten.

das Umbinden und Segnen der Glücksbänder

Andacht

Viel zu schnell ging die Zeit vorbei und wir haben uns vor der Rückfahrt noch mit einem gemeinsamen Mittagessen in einem nahegelegenen Gartenlokal gestärkt. Auf der anschließenden Rückfahrt waren dann die meisten unserer Freunde so erschöpft, dass sie sofort im Sitzen oder Liegen oder Stehen (!) eingeschlafen sind.

Mittagessen

 

müde

Wieder in Preksromot angekommen nahte dann leider auch schon bald unser Abschied, weil wir am nächsten Morgen unsere Rückreise über Poipet und Bangkok antreten mussten. Die Menschen und Preksromot sind uns in den wenigen Tagen so ans Herz gewachsen, dass wir mittlerweile von unserem Dorf sprechen und alle drei unbedingt wiederkommen wollen (werden!).

In dem Sinne: auf die Liebe und die Freundschaft

Horst-G. Lippold

Abschied

auf englisch und kambodschanisch

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