52 – in Varin und Bai Doth

52 – in Varin und Bai Doth

Dienstag, der 15.4.2015
(von Horst-G. Lippold)

an der Schule in Bai Doth

Am zweiten Tag in Kambodscha sind wir früh aufgebrochen, um in´s abgelegene Bai Doth zu fahren, wo wir den Bewohnern im letzten Jahr einen Brunnen versprochen hatten. Dieser Brunnen wurde leider anders als geplant durch Probleme mit der LKW-Anfahrt der Brunnenbauer bis und während der Regenzei und diverse andere Probleme t bis heute nicht gebaut.

Kann teilte mir zwei Wochen vor unserer Anreise mit, dass ein Brunnen wahrscheinlich überhaupt nicht möglich sei und schlug stattdessen den Bau eines Wasserteichs von ca. 3000 cbm (25m Länge x 25m Breite x 5 m Tiefe) mit nachgeschalteter Pumpe und Wasserfilter vor. Das entspricht im Grundsatz der Idee der Trinkwasserversorgung in Deutschland mit Hilfe von Stauseen, wobei sich ein Teich in Kambodscha nur während der knapp halbjährigen Regenzeit füllen kann. Möglicherweise ist dieser Ansatz aber im Sinne der Nachhaltigkeit sowieso besser, weil anders als bei der Wasserentnahme durch die vielen Brunnen keine Grundwasserabsenkungen erfolgen.

Nach einiger Sucherei sind wir schließlich in Bai Doth angekommen, um letztlich zu erfahren, dass vor wenigen Wochen eine größere Hilfsorganisation vor Ort war und den Bewohnern nach dem kambodschanischen Neujahrsfest einen Brunnen bauen wird und zudem diverse Baumaßnahmen an den Häusern/Hütten der 18 ärmsten Familien zugesagt hat. Damit war für uns klar, dass weitere Aktionen unsererseits quasi als Konkurrenz wenig sinnvoll sind und wir haben auch die ursprünglich angedachte Schulrenovierung abgeblasen.

Mit einer gewissen Enttäuschung über die ärgerliche einjährige Verzögerung unsererseits und unseren damit letztlich ergebnislosen Besuch sind wir daraufhin nach Varin aufgebrochen, wo wir unseren 2013 erstellten Brunnen und weiteren Hilfsbedarf prüfen wollten.

unser Brunnen in Varin

Angekommen in Varin konnten wir feststellen, dass unser Brunnen zwar nicht ideal gelegen ist, aber zumindestens einwandfrei funktioniert. Weiterführende Gespräche mit den lokalen Verantwortlichen waren wegen der Neujahrsfeierlichkeiten nicht möglich und wir sind – mittlerweile schon am Spätnachmittag – weitergefahren zu unserer letzten Station in Prasang ca. 70 km in Richtung Poipet.

Dort hatte man Herrn Chantol schon vor einigen Wochen unterrichtet über den dringenden Wunsch der Bevölkerung nach Brunnen, um der Wassernot Herr zu werden. Angekommen in Prasang haben wir den Wunschstandort für „unseren“ Brunnen besichtigt und auch mit den lokal Verantwortlichen gesprochen.

Wir waren vorab informiert worden, dass es keinerlei Tiefbrunnen und nur einige bis 8 m Tiefe gegrabene Brunnen gäbe, die in der Trockenzeit versiegen. Dementsprechend waren wir dann doch etwas irritiert, dass wir schon bei der Durchfahrt des Dorfes von der Strasse aus einige Tiefbrunnen erkennen konnten.

Zudem stellte sich heraus, dass eine andere Hilfsorganisation in der nahegelegenen Schule gerade einen Trinkwasserteich mit Filteranlage in Betrieb nimmt, was interessanterweise genau Kann´s letzter Idee für Bai Dot entspricht.

Ernüchtert von soviel Wasserknappheit und Falschinformation haben wir den Besuch abgebrochen und sind in den Abend zurück gefahren nach Siem Reap, wo wir unseren letztlich wenig ertragreichen Tag im Trubel der Neujahrsfestivitäten mit Nüdelchen und Gertensaft haben ausklingen lassen.

Tja, wie gesagt: immer schön fröhlich bleiben und Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

In dem Sinne: Morgen wird alles besser
Horst-G. Lippold

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